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Der Regen zieht weiter

[18.05.2024]

Kräftige Regenfälle haben ges­tern im Süd­westen für viele Über­schwem­mungen ge­sorgt. Die für einen Mai üb­lichen Regen­mengen wur­den da­mit schon an einem Tag über­trof­fen.


Regen gab es gestern in der Südhälfte Deutschlands reichlich. Vor allem aber über dem südlichen Teil von Rheinland-Pfalz und dem Westen Baden-Württembergs kam viel Regen zusammen. Die größten Summen wurden aber im Saarland erreicht. Die folgende Karte zeigt einen Überblick über die Regensummen für Deutschland.



Abb. 1: Regensummen für Deutschland am 17. Mai 2024.


Ursache für die starken und langanhaltenden Regenfälle ist eine besondere Wetterlage. Tief JULI befand sich gestern weiterhin über dem Westen Frankreichs und führte feuchte Luft vom Nordatlantik und dem westlichen Mittelmeer zu uns nach Mitteleuropa. Über Osteuropa verharrte weiterhin Hoch UWE. Dazwischen hatte sich schon in den letzten Tagen Tief ILDIKO gebildet. Nördlich der Alpen kam noch Tief KATINKA hinzu.


Und speziell Tief KATINKA sorgte gestern im Südwesten Deutschlands für die hohen Regensummen. Wie in der obigen Karte ablesbar ist, kamen im Saarland, aber auch im Raum Karlsruhe, gestern mehr als 100 Liter pro Quadratmeter zusammen. Örtlich wurden fast 120 Liter registriert. Im Saarland sind im Mai üblicherweise ca. 75 Liter pro Quadratmeter zu erwarten. Diese Monatssumme wurde gestern schon an einem Tag weit übertroffen.


Tief JULI hatte sich gestern schon geteilt. Der nördliche Teil lag über Island und zog in der Nacht in den Norden Norwegens weiter. Tief ILDIKO befand sich gestern noch über den Britischen Inseln und drängte nach Süden. Es liegt nun über dem Norden Spaniens. Übrig geblieben ist auch Tief KATINKA, das heute über dem Süden Deutschlands weiterhin für Regenfälle sorgt. Die Regenmengen betragen dort im Bereich der Donau heute schon stellenweise 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter.


Es wird heute jedoch noch einiges hinzukommen, wie auf dem Regenradar zu erkennen ist. Über dem Süden von Rheinland-Pfalz und dem Norden Baden-Württembergs bilden sich neue Schauer aus, die in östlicher Richtung bis nach Bayern weiterziehen werden. Laut den aktuellen Vorhersagen wird heute vor allem im Süden Deutschlands viel Regen erwartet.


Die Wasserstände an den Flüssen im Südwesten erreichen bereits kritische Werte. Am Oberrhein steigen die Pegel vor allem ab Kehl an. Bei Plittersdorf wurde bereits ein Anstieg um 1,3 Meter gemessen. Diese Welle rollt nun flussabwärts weiter. In Mainz wurde erst ein Anstieg um 0,4 Meter registriert. Schlimmer ist es an der Mosel. Von der Saar kommt sehr viel Wasser zugeströmt. In Trier herrscht bereits Hochwasser. Dort stieg der Pegel seit gestern Mittag um 5,4 Meter an! Weiter flussabwärts steigen die Wasserstände ebenfalls stark an. In Cochem ist der Pegel bereits um 3,3 Meter angestiegen. Hier sind daher noch weitere 2 Meter zu erwarten. Im weiteren Verlauf sind ähnliche Anstiege zu erwarten. Vorsicht gilt daher vorallem in Koblenz, wo Rhein und Mosel zusammenfließen. Dort und auch weiter rheinabwärts ist mit Hochwasser zu rechnen.


Redaktion meteo.plus