Der November war in Deutschland ein trüber, nasser, aber auch warmer Abschluss für den Herbst. Wie wird es nun bis zum Jahresende weitergehen?
Schon einige Monate dieses Jahres waren in Deutschland viel zu warm. So auch der November 2023. Aber obwohl er der siebte November in Folge war, der wärmer als der Klimadurchschnitt ausfiel, so gab es in den letzten 140 Jahren genügend wärmere November-Monate. Mit seiner positiven Abweichung von 1,2°C gegenüber der Referenzperiode 1981-2010 war er weniger markant als andere im Zeitraum zwischen 1990 und 2020.
Die zu hohen Temperaturen resultierten aus einer lang andauernden Westwinddrift, die viele Tiefdruckgebiete mit reichlich Wolken und Regen mitbrachte. Dadurch war es etwas dunkler als üblich. Im Schnitt fehlten rund 15 Sonnenstunden. Doch die Wolken brachten viel Regen. In Deutschland fielen durchschnittlich 85% mehr Regen als gewöhnlich. Dieses enorme Plus machte den November 2023 zum nassesten November seit 1944. Damals gab es noch knapp 10 Liter pro Quadratmeter mehr. Somit war der letzte Herbstmonat dieses Jahr der zweinasseste seiner Art seit Beginn der Aufzeichnungen 1881.
Die regionalen Unterschiede sind vielfältig. So lagen die absoluten Temperaturen im Norden und Westen Deutschlands zwar höher, doch die positiven Abweichungen fielen im Norden geringer aus als in den übrigen Regionen. Am wärmsten war es mit 6,63°C in Nordrhein-Westfalen. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland traten hingegen mit 1,3 bis 1,4°C die höchsten Abweichungen auf.
Regen gab es überall ausreichend. Die östlichen Bundesländer erhielten jedoch mit 19 bis 31 Litern pro Quadratmeter das geringste Plus. Meist lag dieses zwischen 40 und 50 Litern. Doch im Saarland, in Baden-Württemberg und in Bayern gab es mehr als das Doppelte des üblichen Regens. 161 bis fast 183 Liter kamen dort durchschnittlich pro Quadratmeter zusammen.
In der Westhälfte gab es die dicksten Wolken und somit den wenigsten Sonnenschein. Es fehlten grob 16 bis 24 Stunden. In der Osthälfte fiel das Defizit weniger stark aus. In Bayern fehlten nur 4,7 Stunden. Und dort gab es auch den meisten Sonnenschein: Im Schnitt etwas mehr als 51 Stunden.
Zum Monatsende kehrte von Norden her der Winter ein. Die Temperaturen sanken unter die Null-Grad-Grenze, verbreitet sogar in den zweistelligen Frostbereich. Da die Tiefdruckgebiete nicht aufgaben, kam auch reichlich Schnee hinzu, der örtlich für große Probleme sorgte. Hoch DUNJA über Südosteuropa wird nun von Tief SANI verdrängt. Es liegt derzeit über Großbritannien und Frankreich. Das Zentrum befindet sich dabei über dem Ärmelkanal. Dadurch wird nun weiterer Niederschlag herantransportiert, der aber aufgrund der positiven Temperaturen immer mehr in Regen übergeht. Für den Schnee bedeutet dies verbreitet das Aus.
Die aktuellen Vorhersagen deuten eine Erwärmung ab dem Wochenende an. Damit dürfte der Schnee verbreitet wegtauen. Vor allem die kommende Woche, die teilweise wieder über 10°C warm werden wird, dürfte den Winter vertreiben. Mitte des Monats kündigt sich zwar wieder eine Abkühlung an, aber ob es zu Weihnachten noch für Schnee reichen wird, bleibt ungewiss.