Schon seit mehreren Jahrzehnten wird die Höhe des Meeresspiegels beobachtet. Der Trend geht deutlich aufwärts. Auch die neuesten Daten zeigen keine Abmilderung.
Mit Hilfe von Satelliten wird weltweit die Höhe des Meeresspiegels beobachtet. Dabei fallen unterschiedliche Trends aus. In einigen Regionen sinken die Wasserstände über die Jahre, in anderen steigen sie. Im Durchschnitt ist jedoch ein Anstieg festzustellen.
Schon seit Jahrzehnten ist der Anstieg bekannt. Die aktuellen Messwerte beziehen sich dennoch auf den Stand von 1998. Seit dieser Zeit stieg der Meeresspiegel anfangs jährlich um ca. 2 - 3 Millimeter an. Ab 2011 ist ein schnellerer Anstieg festzustellen. Die thermische Ausdehnung des Ozeanwassers führt nun zu einer Anhebung von 4 - 4,5 Millimeter pro Jahr.
Von 1993 bis heute hob sich der durchschnittliche Meeresspiegel bereits um ca. 100 Millimeter. Dieser Anstieg beschleunigte sich zum einen seit 2011, zum anderen fällt er Jahr für Jahr auch unterschiedlich schnell aus. Grund dafür ist der ENSO-Index im äquatorialen Ostpazifik.
Dort führt immer wieder ein El Niño zu einer deutlichen Erwärmung, die sich nicht nur in der weltweiten Durchschnittstemperatur der Atmosphäre niederschlägt, sondern auch die Temperaturen in den Ozeanen ansteigen lässt. In diesen Erwärmungsphasen ist daher mit einem schnelleren Aufwärtstrend des Meeresspiegels zu rechnen.
In den Zeiten dazwischen, wenn u.U. mehrere La Niñas aufeinander folgen, wird der Anstieg etwas gebremst. 1999 und 2011 sind gute Beispiele dafür, dass der Anstieg sogar ausbleiben kann. Doch ein darauf folgender El Niño macht einen ausgebremsten Anstieg schnell wieder zunichte und führt kurzfristig zu einem stärkeren Aufwärtstrend.
Im Laufe der letzten 12 Monate wurde durch den letzten El Niño ein Meeresspiegelanstieg um 10 Millimeter erreicht. Dies liegt deutlich über dem Trend der letzten 10 - 12 Jahre. Da nun bald wieder eine La Niña möglich ist, könnte dieser abrupte Schub nach oben wieder etwas abgefedert werden.
Der Anstieg um 10 Millimeter ist beachtlich. Doch die jährliche Schwankung fällt höher aus. Im April oder Mai erreicht der Meeresspiegel meist seinen tiefsten Stand im Jahreslauf, im November oder Dezember seinen höchsten. Im letzten Mai wurde noch ein Stand von ca. 70 Millimeter über dem Stand von 1998 erreicht. Zur Jahreswende registrierten die Satelliten dann den bisher höchsten Stand von rund 96 Millimetern über dem damaligen Wert. Im Juli ist er wieder auf 76 Millimeter zurückgegangen.
Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die ENSO im Ostpazifik entwickelt und sich auf den Meeresspiegel sowie auf die globalen Temperaturen auswirken wird.