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ENSO wird erneut stärker

[05.10.2023]

Im Ostpazifik liegen die Tem­pera­turen weiter­hin deut­lich über den Normal­werten und lassen den ENSO-Index weiter an­steigen. Be­kommen wir bald einen El Niño?


Im Oktober letzten Jahres ging die letzte La Niña im Ostpazifik zuende. Die negativen Temperatur­anomalien nahmen Monat für Monat ab und stiegen im April diesen Jahres über die klimatischen Mittelwerte. Nach fast drei Jahren traten endlich wieder positive Werte auf.


Der Aufwärtstrend blieb seitdem aber auch ohne Unterbrechung. Schon den sechsten Monat in Folge stieg auch im September das klimatische Plus weiter an und liegt nun bei 1,59°C. Damit wendet sich der ENSO-Index immer stärker in den positiven Bereich und könnte damit zur kommenden Jahreswende einen El Niño auslösen.


Dieser würde vor der Westküste Mittel- und Südamerikas weiterhin warmes Wasser aufsteigen lassen und damit eine regenreiche Zeit auslösen. Es müsste dann leider auch vermehrt mit Unwettern gerechnet werden. Am anderen Ende dieser pazifischen Klimaschaukel würde kühleres Wasser im Bereich von Südostasien und Australien dafür sorgen, dass Regenfälle tendenziell ausbleiben würden. Die sich ausbreitende Trockenheit böte dann Potenzial für Dürren und Waldbrände.


Es sieht bereits danach aus, dass der ENSO-Index auch zur kommenden Jahreswende noch sehr hoch liegen wird und damit ein El Niño - Ereignis auslöst. Doch wie stark das Phänomen ausfallen wird, ist noch unklar. Auch eine baldige Abschwächung wäre noch möglich. Es ist auch möglich, dass es nur bei einem kurzen und schwachen Ereignis bleibt und der Index wieder deutlich absinkt. Es bleibt daher abzuwarten, wie sich die Situation im östlichen Pazifik in den nächsten Monaten entwickelt.


Redaktion meteo.plus