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El Niño treibt die globale Temperatur

[16.12.2023]

Der El Niño im Ostpazifik treibt der­zeit die welt­weiten Tempe­raturen ordent­lich in die Höhe. Der dritte Monat in Folge liegt nun deut­lich über den früheren Werten.


Im Ostpazifik nehmen die Temperaturen in der Nähe des Äquators weiter zu. Im November lagen sie knapp mehr als 2°C über den üblichen Werten. Schon seit April stiegen die Abweichungen in den positiven Bereich und kündigten schon damals einen El Niño an. Aktuell ist er sehr aktiv und könnte im Dezember und vielleicht auch noch im Januar 2024 weiter an Kraft gewinnen.


Nach den drei vorangegangenen La Niña-Jahren nahm die Wärmezufuhr aus dem warmen Ozeanwasser in die Atmosphäre stark zu. Dies machte sich in den Folgemonaten auch in einem Anstieg der weltweiten Temperaturen bemerkbar. Vor allem im globalen Durchschnitt ist der Anstieg seit Juni 2023 markant. Zwar lag schon einmal im März die weltweite Abweichung bei +1,23°C, doch seit Juni positionierten sich alle Monate durchweg bei einem Plus von mehr als 1°C.


Der Juni war 1,06°C zu warm. Der Juli schaffte mit seiner Abweichung von +1,13°C sogar die höchste seit 1850 nachgewiesene weltweite Durch­schnitts­temperatur. Im August lag die Abweichung erneut bei +1,23°C, im September bei 1,43°C. Der Oktober schaffte 1,36°C und nun der November 1,44°C. Der letzte Monat wies damit die höchste Abweichung seit Messbeginn auf.


Trotz der höchsten Abweichung war es nicht die höchste Durch­schnitts­temperatur auf der Erde. Der November erreichte absolut gesehen eine Temperatur von 14,22°C. Der Juli als wärmster Monat brachte es auf 16,95°C. Generell liegen alle Durchschnittswerte der diesjährigen Monate im oberen Bereich. Markant ist jedoch eine deutliche Anhebung der Temperaturen ab Juli diesen Jahres.


Die hohen Werte sind daher dieses Jahr dem Wirken des El Niños im Ostpazifik zuzuordnen. Ohne ihn wäre es deutlich kühler geblieben. Im Diagramm der Abweichungen fällt diese Phase stark auf. So, wie auch schon beim letzten El Niño von 2015/2016.


Die derzeitige Warmphase vor den Westküsten Mittel- und Südamerikas wird sich Anfang des kommenden Jahres wieder abschwächen. Inwieweit die globalen Temperaturen folgen werden, bleibt abzuwarten. Oft verbleiben diese etwas höher als vor dem Erwärmungsschub aus dem Pazifik.


Redaktion meteo.plus