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Tropensturm BONNIE

[09.07.2022]

Tropensturm BONNIE schwächt sich lang­sam ab und be­endet damit eine lange Reise von mehre­ren 1000 Kilo­metern.


Vor der Küste Brasiliens bildete sich Ende Juni eine tropische Welle zu einem starken Windsystem aus. Am 28. des Monats entwickelte sich daraus ein Tropentief. Es war das erste, dass sich im Nordatlantik gebildet hatte, aber dennoch der zweite Sturm in dieser Saison. Denn zuvor war Tropensturm ALEX aus einem Tropentief entstanden, das im Ostpazifik ostwärts über den Süden Mexikos in den Golf von Mexiko zog, schließlich Florida überquerte und den Nordatlantik erreichte.


Nachdem nun aber das Tropentief vor Brasilien in die Karbibik weiterzog und dort die Küstengewässer unsicher machte, bildete es sich schließlich zum Tropensturm aus. Es erhielt den Namen BONNIE. An der Ostküste Costa Ricas angekommen, überquerte es das Land westwärts und somit die Grenze zum Ostpazifik.


Trotz einer landbedingten Abschwächung konnte der Sturm als Tropentief weiterziehen und sich im Ostpazifik wieder zum Tropensturm ausbilden. Dort zog BONNIE nah an der Küste entlang und wurde schließlich vor der Westküste Mexikos zum Hurrikan. Die Windgeschwindigkeiten erreichten am 5. Juli mit 185 bis 222 km/h ihr Maximum. Der zentrale Luftdruck sank dabei auf 964 hPa ab.


In den Tagen danach schwächte sich Hurrikan BONNIE nach und nach ab. Am 8. Juli reichten die Eigenschaften nur noch für die Kategorie eines Tropensturms. Die Windgeschwindigkeiten erreichen aktuell 93 bis 113 km/h und der Luftdruck im Zentrum beträgt 1001 hPa.


Der Weg vom Nordatlantik, beginnend bei 50°W, durch die Karibik bis in den Ostpazifik bei derzeit 126°W beträgt schon mehr als 8500 Kilometer und wird noch länger werden. Doch die Abschwächung des Sturms zeigt sein baldiges Ende an. Die Vorhersagen geben BONNIE noch rund 3 Tage.


Dort jedoch, wo sich BONNIE derzeit befindet, wird ab morgen ein weiteres Sturmsystem prognostiziert, das in den nächsten Tagen rasch zum Tropensturm werden kann. Aber auch im Nordatlantik werden in den kommenden zwei Tagen vor der Ostküste der USA stärkere Winde auftreten, die sich vielleicht auch zu einem Tropensturm entwickeln könnten. Nordöstlich der Philippinen besteht ebenfalls die Gefahr eines neuen Tropensturms, der auch Taifun-Stärke erreichen könnte. Aber auch vor der Küste Südmexikos baut sich Potential für einen weiteren Tropensturm im Ostpazifik auf.


Redaktion meteo.plus