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Schneeschmelze speist die Flüsse

[01.07.2019]

Die Hitze der letzten Tage hat in weiten Teilen Deutschlands nicht nur den Menschen zugesetzt. Auch der Schnee in den Alpen litt stark unter deren Einfluss. Die Flüsse profitierten davon nur teilweise.


Mit neuen Temperaturrekorden von bis zu 39,6°C ging der Juni gestern zuende. Nach tagelanger Hitze wird es in dieser Woche etwas kühler. Aber auch die weiteren Aussichten deuten eher nach unten. Hier und da dürfte dann auch mal wieder Regen anzutreffen sein. Dieser fehlt mittlerweile in vielen Landesteilen, vor allem aber im Osten Deutschlands.


Dort sinken die Pegel an Elbe und Havel wieder deutlich ab und liegen verbreitet im Bereich des Niedrigwassers. Auch an den norddeutschen Flüssen Weser, Leine und Ems macht sich die Trockenheit stark bemerkbar. In der Mitte Deutschlands leiden die Regionen an Lahn und Main ebenfalls an zu niedrigen Regenmengen. Die Pegel zeigen auch hier stellenweise schon Niedrigwasser an. An der Mosel ist dies noch nicht der Fall, doch werden viele Messstellen bald betroffen sein.


Die gleiche Situation an der Donau: Auch hier liegen die Pegel noch nicht im Niedrig­wasser­bereich. Momentan profitiert dieser nach Österreich abfließende Strom noch von der Schneeschmelze in den Alpen. Mit Iller, Lech, Isar und Inn bestehen derzeit noch größere Zuflüsse. Aber die weiße Pracht hat in den Bergen stark abgenommen, sodass von dort bald nicht mehr ausreichend Wasser kommen wird, um die Pegel stabil zu halten.


Am Rhein sieht die Situation noch deutlich besser aus. Die Pegel liegen zwar nur selten auf Normalniveau, doch besteht verbreitet noch ein großer Puffer bis zum Niedrigwasser. Vor allem aus den Schweizer Alpen wird der größte Strom Deutschlands reichlich gespeist. Aber trotz der späten Schneefälle im Mai schwindet der Schnee aufgrund der derzeitigen Hitze rasch dahin.


Sollten die Regenfälle trotz der kommenden Abkühlung weiter ausbleiben oder nur gering ausfallen, dürfte die Landwirtschaft das zweite Jahr in Folge von großen Einbußen betroffen sein. Vor allem in Ostdeutschland sieht die Situation jetzt schon kritisch aus.


Redaktion meteo.plus