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Kräftemessen über Deutschland

[07.03.2018]

Derzeit gibt es über Deutschland ein regelrechtes Kräftemessen zweier Luftmassen. Die Strömung aus dem Südwesten verdrängt dabei ein namenloses Tief in den Nordosten. Die Leidtragenden sind die Bewohner darunter.


Über den Britischen Inseln drehen sich derzeit die Tiefs Ulrike und Verena im Kreise. Ihre Reichweite erstreckt sich jedoch bis weit nach Mitteleuropa hinein. Daher wird Deutschland derzeit von Luftmassen aus dem Südwesten beeinflusst. Stellenweise sind Regenfälle unterwegs, die sich jedoch relativ schnell fortbewegen.


Bereits gestern gesellte sich ein schwaches Tief über Bayern und Österreich hinzu, das dort verbreitet Nieselregen brachte. Aufgrund der Strömung aus dem Südwesten wurde dieses Tief nach Norden gedrängt und zog so in der Nacht über Thüringen und Sachsen weiter.


Heute Morgen lag das Tief schließlich komplett über den neuen Bundesländern und verlagerte sich langsam nach Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Im unten gezeigten Regenradar ist zu erkennen, wie die Luftströmung aus dem Südwesten das Tief im Nordosten immer weiter abdrängt, dies aber nur schwer gelingt. Die Regenschauer, die teilweise durch das Zusammentreffen der Luftmassen entstehen, ziehen über Thüringen nach Osten weiter, im Westen Deutschlands hingegen Richtung Norden. Die Luftmasse aus dem Südwesten hat offensichtlich große Mühe, gegen das Tief im Nordosten anzukommen.


Regenradar für Deutschland
Regenradar für Deutschland

In der Frontalzone des Tiefs im Nordosten bewegt sich die Luft hingegen nur langsam von der Stelle, sodass die Regenfälle, die aufgrund der niedrigen Temperaturen meist auch Schneefälle sind, ständig über die gleichen Regionen ziehen und so für lange Niederschlagszeiten sorgen.


Über der Nordsee scheint das Tief aus dem Nordosten mehr Kraft zu haben. Dort werden die Luftmassen, die aus dem Südwesten kommen, völlig aufgehalten und langsam nach Westen verdrängt. Aber auch dort sind die Leidtragenden erneut die Bewohner der Region, die im Frontalbereich von lang anhaltenden Regenfällen, die kaum von der Stelle rücken, betroffen sind.


Die Aussichten für die nächsten Tage sind nicht viel besser. Zeitweise kommt etwas wärmere Luft zu uns, doch wird diese immer wieder von Regenschauern begleitet. Im Westen und der Mitte geht die Regenintensität zum Wochenende bei deutlich höheren Temperaturen zurück, im Süden, Osten und Norden wird es erst zum kommenden Wochenbeginn bei ebenfalls etwas höheren Temperaturen wieder regenreicher.


Redaktion meteo.plus