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Kältewelle rollt nach Süden

[06.02.2021]

Die Kälte aus dem Norden drängt weiter nach Süden. Von dort kommt jedoch weiterhin Warmluft. Ein gefährliches Gemisch entwickelt sich.


In weiten Teilen Norddeutschland gibt es derzeit nach einer kalten Nacht reichlich Schnee. Zum einen wird von Hoch GISELA kalte Luft aus dem Norden über Deutschland nach Süden geführt. Diese ist kälter und somit schwerer als die Warmluft aus dem Süden, die von den Tiefs REINHARD und TRISTAN zu uns transportiert wird. Die wärmere und feuchtere Luft aus dem Mittelmeerraum gleitet bei der Kollision mit der Kaltluft auf diese auf und wird dadurch angehoben. Dies führt zum Ausregnen der enthaltenen Feuchte.


Dort, wo die Kaltluft noch nicht angekommen ist, führt dies nur zu Regen. Dort, wo die unteren kälteren Luftschichten nur wenige 100 Meter mächtig sind, kommt es zu Eisregen. In den Regionen, wo der Boden schon zu kalt ist, kann der fallende Regen zu Blitzeis auf den Straßen führen. Weiter nördlich ist die Warmluft schon deutlich ausgedünnt und wird von der Kaltluft auch in der Höhe ausgebremst, sodass dort die wärmere Luft seitlich abgedrängt wird. In diesem Gebiet kommt der Regen schließlich als Schnee auf der Erdoberfläche an. Aufgrund der niedrigen Temperaturen sogar bis runter ins Flachland.


Die folgende Karte zeigt die aktuellen Temperaturen über Deutschland. Gut zu erkennen ist der Kontrast zwischen der Kaltluft, die bereits bis in die Mitte Deutschlands vorgedrungen ist, und der Warmluft, die noch über dem Süden des Landes liegt.



Abb. 1: Aktuelle Temperaturen über Deutschland am 6. Februar 2021 um 18:00 Uhr MEZ.


Die aktuelle Windrichtung ist in Abbildung 2 dargestellt. Fast über ganz Deutschland weht der Wind bereits aus nordöstlicher Richtung. D.h., die Kaltluft fließt bereits weit in südlichere Regionen. Die Windrichtungen beziehen sich dabei auf den Wind, der in 10 Metern Höhe gemessen wird.



Abb. 2: Aktuelle Windrichtungen über Deutschland am 6. Februar 2021 um 18:00 Uhr MEZ.


Das Regenradar zeigt jedoch die Zugrichtung der Regengebiete, also der Wolken bzw. der Luftströmung in der Höhe. Dies zeigt, dass die aufgleitende Warmluft zum Ausregnen gezwungen wird und schließlich etwas nördlicher der Mitte Deutschlands aufgehalten wird. Dort fließt sie seitlich weg.


Regenradar für Deutschland
Regenradar für Deutschland

Laut den aktuellen Vorhersagen wird sich die Kaltluft zum Wochenbeginn auch bis südlich des Mains ausbreiten. Dann könnte es auch dort zu Eisregen oder Schneefall kommen. Im Verlaufe der Woche steigen die Temperaturen zwar wieder langsam an, da sich die Kaltluft zurückzieht, doch werden erst zum Wochenende die Thermometer wieder durchgehend Werte über 0°C anzeigen. Im Süden kommt die Wärme etwas früher zurück, im Norden ein paar Tage später. Langfristig geht es jedenfalls wieder aufwärts.


Redaktion meteo.plus