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El Niño auf Hochtouren

[22.01.2016]

Seit 16 Monaten liegen die Wassertemperaturen im östlichen Pazifik über den klimatischen Durchschnittswerten. Anfangs nur wenig, mittlerweile deutlich. Derzeit werden die höchsten Werte seit 1950 verzeichnet. Damit dürfte aber auch das Maximum erreicht sein.


Anfang 2014 war es im Ostpazifik etwas zu kühl. Nicht außergewöhnlich und im Rahmen der üblichen Schwankungsbreite. Im September des Jahres erwärmte sich die Meeresregion am ostpazifischen Äquator. Nach kurzzeitiger Abkühlung stiegen die Wassertemperaturen ab April 2015 wieder kontinuierlich an und erreichten bereits ähnliche Werte wie zuletzt beim starken El Niño zwischen den Jahren 1997 und 1998.


Im November und Dezember 2015 wurden Wassertemperaturen gemessen, die die höchsten Werten seit 1950 darstellten. Damit findet derzeit der stärkste El Niño seit Aufzeichnung statt. Die jeweils entsprechenden Auswirkungen sind an der Küste Südamerikas sowie in Australien und Südostasien zu spüren.


Die Intensität nahm jedoch von November auf Dezember kaum noch zu. Daher geht man davon aus, dass das Maximum erreicht ist und die Wassertemperaturen in den nächsten Monaten wieder deutlich zurückgehen. Ende Frühling, Anfang Sommer wird ein Abkühlen der Region unter die klimatischen Mittelwerte erwartet. Damit werden dann Bedingungen für die La Nina-Phase erreicht.


Zwar hat der derzeitige El Niño in der ostpazifischen Äquatorregion höhere Wassertemperaturen erreicht als sein Vorgänger im November 1997, doch liegt die Summe der positiven Anomalien noch ein wenig unter den damaligen Werten. Da das Warmwasserphänomen aber noch nicht zu Ende ist, dürfte der geringe Rückstand in den nächsten Monaten aufgeholt werden.


Den globalen Temperaturen hat der El Niño auch ordentlich eingeheizt. 2015 wurde mit Abstand das wärmste Jahr seit Aufzeichnung, zumindest anhand der Messwerte tausender Wetterstationen weltweit, die für die Berechnung der Welttemperatur herangezogen werden.


Redaktion meteo.plus