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Aktivität der Sonne nimmt weiter ab

[02.07.2019]

Im Juni verhielt sich die Sonne recht ruhig. Der Trend der letzten Monate weist zudem weiter abwärts, auch wenn die Prognosen für die kommenden Monate sehr widersprüchlich sind. Aber auch langfristig ändert sich etwas.


Der Juni wies 26 fleckenfreie Tage auf. Nur vom 24. bis 26. und am 29. traten kleine Flecken auf. Damit ist die Aktivität im letzten Monate sehr gering ausgefallen, nachdem im Mai zeitweise noch sehr viele Flecken auftraten. Alle Sonnenflecken, die in den letzten Monaten auftraten, befanden sich stets im näheren Umfeld zum Äquator. Anzeichen für den kommenden Zyklus sind damit noch nicht vorhanden.


Die leichte Steigerung der Sonnen­aktivität im Mai hat einige Modelle zu Prognosen verleiten lassen, die eine nun stattfindende Zunahme der Fleckenzahlen anzeigen. Doch der Juni schwächte diese Vorhersagen wieder ab. Nach der Methode der SIDC Standard curves (SC) hingegen wird die Aktivität noch bis zur kommenden Jahreswende abnehmen. Das derzeitige Minimum wird demnach noch einige Monate anhalten.


Die langfristige Betrachtung zeigt auf, dass der zuende gehende Zyklus 24 zu den Schwächeren gehört. Ein solch schwacher Zyklus trat seit rund 100 Jahren nicht auf. Der 30-jährige Durchschnitt der Sonnenaktivität liegt derzeit so niedrig wie seit über 92,5 Jahren nicht mehr. Es bleibt spannend, wie sich dies auf das weltweite Wettergeschehen und die klimatische Entwicklung auswirken wird. In der Vergangenheit führte dies stets zu kühlen, teilweise auch kalten Jahrhunderten. Der aktuelle Erwärmungstrend könnte damit gedämpft werden.


Redaktion meteo.plus




Hinweis: Aufgrund zahlreicher Nachfragen, möchten wir die abschließende Bemerkung, dass durch die schwindende Sonnenaktivität der aktuelle Erwärmungstrend gedämpft werden könnte, näher erläutern:
Diese bezieht sich auf die Tatsache, dass nach dem letzten El Niño von 2015/2016 und dessen nachfolgender Abschwächung die weltweiten Temperaturen auf einem 0,2 bis 0,3°C höheren Niveau verblieben sind als zuvor. Die Satellitendaten zeigen eine Erhöhung um 0,2°C, die Bodenstationen um 0,3°C an.