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Winter bisher zu warm

[04.01.2020]

Mit dem Dezember ist der erste Monat des Winters 2019 auf 2020 vorbei. Wenn die nächsten beiden Monate ähnlich ausfallen, wird der Winter insgesamt deutlich zu warm.


Das erste Drittel des Winters ist vorbei. Aber so wirklich Winter war noch nicht. Abgesehen von ein paar Tagen mit Glätte und etwas Schnee, war es im Großen und Ganzen deutlich zu warm. In einigen Regionen gab es zudem zu wenig Regen, in anderen zu viel Sonne. Letzters wäre bei entsprechend kalten Temperaturen und einer verschneiten Landschaft nicht unbedingt problematisch.


Doch winterlich war der Dezember nicht. Im Südwesten lagen die Temperaturen meist 2 bis 2,3°C über den Normalwerten, im Nordosten sogar bei bis zu 3°C. In Sachsen wurde die höchste Abweichung mit 3,2°C ermittelt. Nachdem es bereits im November vor allem in den neuen Bundesländern zu warm war, kamen keine Wintergefühle auf.


Regen gab es nur in Teilen des Westens ausreichend. Im Saarland wurde ein Plus von 28 Litern pro Quadratmeter registriert, im angrenzenden Rheinland-Pfalz gut 6 Liter. In den übrigen Regionen gab es durchweg zu wenig. Die gleichen Verhältnisse gab es bereits im November. Im Westen und in der Mitte gab es nun 2 bis 5 Liter zu wenig, ansonsten fehlten meist 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter. In Sachsen wurde mit fast 27 Litern das größte Defizit erreicht.


In Sachen Sonnenschein konnte das Bundesland Sachsen jedoch nicht das höchste Plus erreichen. Hier war Baden-Württemberg Vorreiter. Mit einem Plus von über 33 Stunden wurde es dort besonders sonnig. Auch in Bayern war es mit einem Plus von fast 29 Stunden sehr sonnenreich. In Richtung Norden nahmen die Werte immer weiter ab. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern lagen diese nur noch 8 bis 9 Stunden über den Normalwerten.


Mit einer Durchschnittstemperatur von 3,8°C war der Dezember deutschlandweit 2,5°C zu warm. Regen gab es im Schnitt 14,5 Liter pro Quadratmeter zu wenig. Die mittleren 59 Sonnenstunden wurden um rund 19 Stunden übertroffen.


Das Jahr 2019 gehörte in Deutschland zu den Wärmsten. Mit einer Durchschnittstemperatur von 10,3°C lag es kurz hinter 2014 auf dem dritten Platz. Damit gab es in den letzten 6 Jahren die 4 wärmsten Jahre seit 1881. Auf Platz 5 und 6 folgen die Jahre 2000 und 2007.


2019 war zwar zu trocken, es reiht sich aber nur im Mittelfeld ein. Bemerkbar machte sich die Trockenheit vor allem durch das vorangegangene Dürrejahr 2018 und die deutlich zu hohen Temperaturen. Die bisherigen Rekordjahre sind 1911 und 1959.


Beim Sonnenschein lag 2019 kurz hinter 2011 auf dem fünften Platz. Die Rekordjahre waren bisher 1959, 2003 und 2018, die bis heute noch sehr vielen gut in Erinnerung geblieben sind.


Redaktion meteo.plus