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Weltweites Klima derzeit stabil

[16.05.2021]

Was die Satelliten regis­triert hatten, wurde nun von den welt­weiten Mess­stationen be­stätigt. Eine erneute Zu­nahme der klima­tischen Ab­weichungen ist jedoch bald wieder zu er­warten.


Die weltweiten klimatischen Abweichungen sind im April recht stabil geblieben. Die Messungen der Satelliten hatten bereits nur eine geringe Zunahme der globalen Temperatur festgestellt. Nun hat die Auswertung der Wetterstationen ergeben, dass die klimatische Abweichung im April gegenüber dem Vormonat um 0,06°C zurückgegangen ist. Die weltweite Abweichung der letzten 12 Monate hat dadurch ebenfalls abgenommen. Der April 2020 war noch 1,04°C zu warm. 2021 wurde nur ein Plus von 0,79°C erreicht. Der Jahreswert liegt somit 0,021°C niedriger und beträgt derzeit 0,858°C.


Die stärkste Abnahme des klimatischen Plus wurde in der nördlichen Heimsphäre registriert. Nach einer Reduzierung um 0,16°C ist es dort nun noch 0,98°C zu warm. Im Süden liegt das Plus nur bei 0,60°C, 0,05°C weniger als im Vormonat. Die starke Abnahme im Norden resultierte in der Abkühlung der dortigen Kontinente. Während diese im Süden eine klimatische Abweichung von 0,95°C, also 0,26°C mehr als im Vormonat aufwiesen, lagen die Temperaturen der Landflächen in der Nordhemisphäre nur noch bei einem Plus von 1,36°C. Dies entsprach einem Rückgang um 0,56°C.


Die Veränderungen in den Ozeanen hingegen sind deutlich geringer ausgefallen. Weltweit nahm die Klimaabweichung in den Meeren um 0,05°C zu. Sie sind demnach 0,62°C zu warm. Im Norden gab es eine Zunahme um 0,08°C, im Süden nur eine schwache Zunahme um 0,01°C. Die nördlichen Ozeane waren damit im April 2021 0,74°C zu warm, die südlichen Gewässer nur 0,53°C.


Die abkühlende Wirkung der derzeitigen La Niña scheint nun auf den Kontinenten der nördlichen Hemisphäre angekommen zu sein. Die Intensität der pazifischen Anomalie hat sich zwar im April weiter abgeschwächt, doch nur sehr wenig. Auch in den kommenden Monaten dürfte sie noch im negativen Bereich verbleiben. Langfristig ist jedoch wieder ein Umschwenken zu einem El Niño möglich, der schon zur kommenden Jahreswende leicht positive Werte einnehmen könnte. Damit würden dann auch die weltweiten Temperaturen wieder stärker über den klimatischen Normalwerten liegen.


Die Atlantische Multidekaden-Oszillation (AMO-Index) neigt sich aber auch langsam dem Ende der positiven Phase entgegen. Die jährlichen Höchstwerte nehmen bereits ab. Aufgrund der Zyklenlänge von 50 bis 70 Jahren dürften in wenigen Jahren wieder dauerhaft negative Werte auftreten. Dann stehen auch weltweit wieder etwas kühlere Verhältnisse an. Bleibt abzuwarten, wie sich die Einflüsse eventuell ausgleichen oder den derzeitigen Aufwärtstrend beschleunigen oder gar umkehren könnten.


Redaktion meteo.plus