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Tropopause wird angehoben

[08.01.2020]

Infolge der Klima­erwärmung wurde die Tropo­pause in den letzten Jahr­zehnten deut­lich an­ge­hoben. Vor allem Gewitter können dadurch immer höher auf­steigen.


Die Tropopause ist der oberer Rand der Wetteratmosphäre. Bis zu ihr nehmen die Temperaturen mit zunehmender Höhe üblicherweise ab. Darüber jedoch nimmt die Temperatur aufgrund der chemischen Zusammensetzung der darüber liegenden Stratosphäre und dem Einfluss der Sonneneinstrahlung wieder zu.


Aufgrund dieser Umkehr der Temperaturschichtung ist es Wolken nur möglich, bis zur Höhe der Tropopause aufzusteigen. Denn Wolken brauchen für ein weiteres Aufsteigen kühlere Luft in der darüber liegenden Luft. Dies ist jedoch nicht gegeben. Daher bilden Gewitterwolken typischerweise einen breiten Wolkenschirm aus.


Weltweite Analysen zeigen, dass die Tropopause, also die obere Grenze des Wettergeschehens, in den letzten Jahrzehnten an Höhe gewonnen hat. Dies erfolgte nicht nur in den Tropen, sondern überall auf der Erde. Vergleicht man die Höhe der Tropopause , die sich im weltweiten Durchschnitt bei rund 13,7 km befindet, mit den weltweiten Durchschnittstemperaturen, so fällt das synchrone Verhalten deutlich auf.


Setzt man beide Messwerte direkt in Beziehung, so ergibt sich für jede Erwärmung um ein Zehntel Grad Celsius eine Anhebung der Tropopause um 33 Meter. Dies hört sich nicht viel an, doch die Ausdehung der weltweiten Troposphäre um 33 Meter bedeutet einen enormen Gewinn an Volumen.


Durch die höhere Tropopause können Gewitter höher aufsteigen. Dadurch gewinnen diese mehr an Kraft und ermöglichen intensivere Starkregen und Fallwinde. Die Bildung von Hagel wird in größerer Höhe ebenfalls begünstigt. Die Temperatur hat sich jedoch in dieser großen Höhe nicht verändert. Sie ist seit mindestens 2007 recht stabil.


Redaktion meteo.plus