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Polarwirbel sehr stark

[07.03.2020]

Über der Arktis ist der Polarwirbel weiterhin sehr stark ausgeprägt. Dadurch ist auch die Westwinddrift in der Nordhemisphäre sehr stabil.


Der Polarwirbel über der Arktis ist diesen Winter sehr stark ausgeprägt. Derzeit rotiert er noch immer mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h. Aufgrund seiner Lage in der Stratosphäre sind wir am Erdboden zum Glück aber nicht solch starken Winden ausgesetzt.


Dennoch wird die untere Atmosphäre, die Troposphäre, in der unser tägliches Wetter stattfindet, stark durch den Polarwirbel beeinflusst. Durch den niedrigeren Luftdruck über den nördlichen Polargebieten werden Tiefdruckgebiete nach Mitteleuropa geführt. Diese bescheren uns bereits seit Ende Dezember viele Stürme und überwiegend wärmeres Wetter als üblich.


Dadurch kam es nicht nur zu einem sehr warmen Winter, sondern auch zu deutlich weniger Schnee auf den nördlichen Kontinenten. Dieses Defizit ist zwar nicht sehr groß, doch es macht sich vor allem in Europa bemerkbar. Die Arktische Oszillation beschreibt diese Situation sehr gut und stellt die Intensität seit 1950 bildhaft dar.


Schon im Januar wurden recht hohe Werte registriert. Doch im Februar erreichte der AO-Index nun Rekordwerte. Die bisherigen Monatshöchstwerte traten im Februar 1989 (3,16), im Februar 1990 (3,28) und im Januar 1993 (3,37) auf. Der Februar 2020 reiht sich nun mit 3,24 auf den dritten Platz ein.


Die höchsten Tageswerte wurden bisher Ende Februar 1990 mit 5,911 festgestellt. Am 9. und 10. Februar 2020 wurden mit 5,91 etwas geringere Werte erreicht, doch am 21. und 22. Februar diesen Jahres stiegen sie sogar auf 6,073 an. Dies sind die höchsten Werte, die seit 1950 ermittelt wurden.


Für den Winter in Mitteleuropa sah es daher sehr schlecht aus. Bis auf wenige Tage gab es kaum Schnee. Und dies wird sich nun sehr wahrscheinlich nicht mehr ändern. Immerhin haben im Februar viele Tiefs vom Atlantik reichlich Regen mitgebracht, den wir sehr gut gebrauchen können.


Redaktion meteo.plus