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Packeis am Nordpol erholt sich nicht

[28.10.2019]

Das Packeis nimmt am Nordpol seit einigen Wochen wieder wetter­bedingt zu. Doch lang­fristig ist noch keine Er­holung in Sicht.


Am Nordpol ist seit einigen Wochen der Winter eingekehrt. Daher nimmt die Eisausdehung wieder rasch zu. Im September wurde der Tiefstand bei rund 4 Millionen Quadratkilometern erreicht. Obwohl dies sehr wenig war, lag dieser Wert immer noch über dem Rekordtief von 2012.


Vor allem durch die sich schnell ausbreitende Polarnacht, in der es den ganzen Tag keinen Sonnenschein gibt, bildet sich derzeit wieder viel Packeis. Langfristig ist der Trend der letzten Jahre jedoch relativ konstant. Nachdem im Frühjahr der Eisstand eine größere Fläche als in den letzten Jahren erreichte, lag der Wert im Herbst wieder niedriger.


Aufgrund des aufkommenden Winters nimmt auf den nördlichen Kontinenten auch die Schneefläche zu. Seit Februar 2019 liegen jedoch die Schneemengen grundsätzlich unter den Werten des letzten Jahres, auch wenn die Werte im Winterhalbjahr noch über denen der 1980er Jahre lagen.


In der Südhemisphäre wird es unterdessen Frühling. Daher gibt es seit der zweiten Hälfte des Septembers dort über der Antarktis keine Polarnacht mehr. Das Packeis an den Küsten des südlichsten Kontinents nimmt daher wie jedes Jahr rasch ab. Derzeit ist es noch zu früh, um einen Trend des aktuellen Jahres zu ermitteln.


Das letzte Maximum erreichte einen wenig höheren Wert als in den letzten beiden Jahren, doch ist die Eisfläche seit 2015 auf ein niedrigeres Niveau zurückgegangen. Bisher konnte die Vereisung am Rande der Antarktis den Verlust am Nordpol weitgehend ausgleichen, doch in den 5 vergangenen Jahren ist auch am Südpol ein deutlicher Rückgang festzustellen. Das Jahr mit dem niedrigsten Maximum ist weiterhin 1986, aber auch nur noch mit einem sehr kleinen Vorsprung.


Redaktion meteo.plus