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Oktober 2024 viel zu warm

[17.11.2024]

Die weltweiten klima­tischen Ab­weichung­en lagen im Ok­tober wieder höher als in den Vor­monaten. Der letzte El Niño wirkte damit weiter nach. Wie geht es nun in den kommen­den Monaten weiter?


Die weltweite Erwärmung setzt sich weiter fort. Nachdem im November letzten Jahres die Abweichung +1,16°C betrugt, ging sie bis zum Mai diesen Jahres auf 0,86°C zurück. Seitdem nimmt sie aber wieder etwas zu. Dass es 2023 deutlich wärmer wurde, lag an einem relativ starken El Niño im östlichen Pazifik. Doch dieser löste sich bereits auf und der ENSO-Index wechselte in den negativen Bereich. Doch eine La Niña bleibt bisher aus. Wann sie sich ausbilden wird, ist noch unklar. Daher werden die weltweiten Temperaturen auch nur zögerlich zurückgehen.


Der Oktober 2024 erreichte nun eine positive Abweichung von 1,06°C. Der 12-monatige Durchschnitt ging damit leicht zurück, da der Oktober letzten Jahres 0,05°C wärmer ausgefallen war. Wenn die kommenden Monate nicht ganz so stark zu warm ausfallen, könnte der Jahresdurchschnitt noch etwas weiter zurückgehen. Doch nach dem starken Wärmeschub im Jahre 2023 zeichnet sich für 2024 ein noch höherer Durchschnittswert ab.


Die nördliche Hemisphäre erwärmt sich nach wie vor schneller als die südliche Hälfte. Dies liegt vor allem an der deutlich größeren Landmasse der nördlichen Breiten, die sich leichter erwärmen kann. Während es im Süden aktuell nur 0,53°C zu warm ist, erreicht die Nordhemisphäre ein Plus von fast 1,6°C gegenüber dem Referenzzeitraum 1971 bis 2000.


Betrachtet man den Jahresverlauf beider Hemisphären, so fällt auf, dass bereits am 9. April 2024 der Norden wärmer war als der Süden. Das war der bisher früheste Zeitpunkt in einem Jahr seit 1979. Der letzte Tag, an dem dieses Jahr die Temperatur der Nordhemisphäre noch die des Südens überbieten konnte, war der 13. November. Das war der späteste Zeitpunkt seit 1979. Dementsprechend lag die Temperatur nördlich des Äquators 219 Tage über denen der Südhemisphäre. Dies ist die längste Zeitspanne seit 1979. Der letzte Rekord wurde 2021 erreicht und lag noch bei 216 Tagen.


Ende der 70er, Anfang der 80er, betrug der Zeitraum, in dem die Nordhemisphäre wärmer war als die südliche, gerade einmal 197 Tage. Der Anfang dieses Zeitraums verschob sich im April um ca. 12 Tage Richtung Jahresanfang, das Ende um rund 18 Tage zum Jahresende.


Da ein El Niño viel Wärme in die Atmosphäre treibt und die weltweiten Temperaturen anschließend auf einem höheren Niveau verbleiben, ist dies auch aktuell zu erwarten. Zusätzlich bleibt bisher ein kühlender Effekt durch eine La Niña aus. Ob und wann diese als nächstes auftreten könnte, ist noch unbekannt.


Redaktion meteo.plus