In den letzten Monaten schwächelte der ENSO-Index nur leicht. Wie es weitergehen würde, ließ sich daraus nicht ablesen. Nun kommt jedoch Bewegung auf.
Nach dem El Niño 2023/2024 kehrte der ENSO-Index in der ersten Jahreshälfte 2024 wieder auf Normalwerte zurück. Im August sank er erstmal leicht in den negativen Bereich und ließ Vermutungen aufkommen, dass bald eine La Niña folgen würde.
Doch die ENSO zögerte. Die äquatoriale Region des Ostpazifiks wurde nur wenig kühler und verharrte von September bis November nahezu auf dem gleichen Wert. Eine La Niña war damit erst einmal außer Sichterweite, zumindest nicht zur Jahreswende.
Oft schließt sich einem starken El Niño rasch eine La Niña an. Doch wie die vergangenen Jahrzehnte zeigen, ist das nicht immer der Fall. Auch in 2024 passierte es nicht. Wie sich der ENSO-Index weiterentwickeln würde, war daher unklar. Würde bald wieder ein kleiner El Niño folgen?
Im Dezember kam schließlich wieder Bewegung in die Wassermassen vor der Westküste Mittelamerikas. Der ENSO-Index sank weiter ab und erreichte einen Wert von -0,55. Es ist also wieder ein Trend zu erkennen. Die weitere Entwicklung wird abwärts führen. Doch wie lange diese Richtung anhält, bleibt abzuwarten. Das Potenzial für eine La Niña nimmt jedoch nun zu. Sie könnte das Jahr 2025 dominieren.
Australien und die Länder Südostasiens müssen sich in diesem Fall auf wärmeres Wetter und kräftigere Regenfälle einstellen. Der Westküste Mittel- und Südamerikas hingegen steht in den nächsten Monaten wieder trockeneres Wetter bevor.