Der ENSO-Index ist in den negativen Bereich abgesunken. Den dritten Monat infolge nahmen die Werte ab. Aber wie wird es nun in den nächsten Monaten weitergehen?
Zur Jahreswende herrschte noch ein El Niño im äquatorialen Bereich des Ostpazifiks. In den Monaten danach gingen die Temperaturen deutlich zurück. Seit Mai lagen die Werte des ENSO-Index nur noch wenig über den Normalwerten. Ein rascher Übergang in die negative Phase schien aber ausgebremst.
Wie schnell nun wieder eine La Niña auftreten würde, war aufgrund des langsamen Absinkens unklar. Im August wurde der erste negative Werte registriert. Doch als im September der Wert auch nur wenig weiter zurückging, wurde ein schnelles Eintreffen einer La Niña unwahrscheinlich.
Nun ist im Oktober der ENSO-Index erneut abgesunken, jedoch nur sehr wenig. Dennoch setzt sich die leicht zu kühle Phase im Ostpazifik fort. Nur wie wird es in den kommenden Monaten weitergehen?
Bei einem raschen Absinken des ENSO-Index nach einem El Niño kann man von einer mittleren bis starken La Niña ausgehen, die sich ab diesem Zeitpunkt anschließt. Doch so stark sind die Werte bisher nicht abgesunken. 2020 kam es zwar nach einem zögerlichen Absinken auf vergleichbare Werte zu einer fast drei Jahren anhaltenden La Niña, doch der Ausgangspunkt lag nur wenig im positiven Bereich.
Die langfristige Betrachtung deutet keine starke La Niña an. Es wird zwar zeitweise kühlere Phasen geben, doch die Zeichen stehen eher auf positiv. Kleine kurze El Niños dürften in den nächsten Jahren häufiger auftreten. Eine weitere Erhöhung der weltweiten Temperatur wird daher leider durch die ENSO zusätzlich angetrieben.