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Frühsommerlich, aber nicht überall

[02.06.2022]

Der Mai war in Deutsch­land recht warm und leider auch wieder trocken. Doch dies traf nicht auf alle Re­gio­nen gleicher­maßen zu.


Der Mai ist seiner Bezeichnung als Wonnemonat wieder gut nachgekommen. Es gab verbreitet deutlich mehr Sonnenschein als üblich. Dadurch war es aber nicht nur wärmer, sondern auch leider wieder zu trocken. Seit den drei trockenen Jahren 2018 bis 2020 stellt sich damit weiterhin keine Erholung der Grundwasserspiegel ein. Im Jahr 2021 gab es kein Niederschlagsplus und dieses Jahr könnte es erneut zu trocken werden. Dies wird nicht nur für die Natur langsam zu einem großen Problem.


Mit einer Durchschnittstemperatur von 14,4°C fiel der Mai in Deutschland 1,5°C wärmer aus als üblich. Gegenüber dem Zeitraum 1901 bis 2000 war es sogar 2,1°C zu warm. Dies lag zum einen am über­durch­schnitt­lichen Sonnen­schein, der mit fast 248 Stunden ein Plus von gut 38 Stunden verzeichnete. Regen gab es auch. Im Schnitt fielen deutschlandweit 47 Liter pro Quadratmeter. Das sind über 16,8 Billionen Liter (16.800.000.000.000 Liter). Eine riesige Zahl, aber weniger als in einem durchschnittlichen Mai üblich. Fast ein Drittel fehlte.


Die regionale Verteilung des Regens war fast gleichmäßig. Meist fehlten 19 bis 31 Liter pro Quadratmeter. In Baden-Württemberg lag das Minus sogar bei fast 52 Liter. In Niedersachsen war es nicht ganz so trocken. Das Minus betrug nur rund 11 Liter pro Quadratmeter. In Schleswig-Holstein gab es hingegen ein Plus von 15,6 Liter.


Die deutlich nasseren Verhältnisse im Norden führten dort zu weniger Sonnenschein. In Schleswig-Holstein wurde das Soll exakt erreicht, in Mecklenburg-Vorpommern fehlten nur 5,5 Stunden. In der Mitte Deutschlands wurde meist ein Plus von 18 bis 50 Stunden registriert. In Sachsen waren es jedoch fast 60, in Baden-Württemberg mehr als 65 Stunden, in Rheinland-Pfalz 75 und im Saarland sogar fast 81 Stunden.


Die Temperaturen lagen im Süden höher über den klimatischen Mittelwerten als im Norden. So wurde im Südwesten ein Plus von 2,1 bis 2,2°C erreicht, im Nord und Nordosten 0,7 bis 0,9°C. Durch diese Unterschiede ergab sich zwischen Schleswig-Holstein und dem Saarland ein Temperaturgefälle von fast 3°C.


Bisher lagen die Temperaturen seit Jahresanfang meistens über den klimatischen Durchschnittswerten. Nur im April lagen sie leicht darunter. Insgesamt ergibt sich aber schon jetzt ein sehr warmer Trend für das Jahr 2022. Beim Regen hatte nur der Februar deutliche Überschüsse zu verzeichnen. Ansonsten war es im Schnitt immer zu trocken. Sollte sich dies auch in diesem Jahr fortsetzen, wird ein weiteres Extremjahr zu großen Problemen in der Natur führen. Die Waldbrandgefahr ist bereits in einigen Bundesländern ein akutes Thema. Aber auch die Schifffahrt und die Landwirdschaft werden erneut betroffen sein.


Redaktion meteo.plus