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AMO weiterhin positiv

[16.01.2018]

Die Atlantische Multidekaden-Oszillation liegt weiterhin im positiven Bereich. Aus statistischer Sicht dürfte sich auch in den nächsten zehn Jahren nichts daran ändern. Außer es kommt ganz anders.


Die AMO, der Index der Atlantische Multidekaden-Oszillation, lag 2017 wie auch schon 2016 durchweg im positiven Bereich. Kurzfristige Negativphasen, wie sie bis 2015 hin und wieder auftragten, gab es nicht. Die typische Abschwächung kurz nach Jahreswende dürfte aber dennoch auftreten. Damit würde sich die Wärmezufuhr vom Atlantik auf den europäischen Kontinent in den kommenden Monaten vorübergehend reduzieren.


2016 und 2017 lag der AMO-Index insgesamt deutlich höher als in den Vorjahren. Damit erreicht der aktuelle positive Zyklus der AMO, der bereits seit etwa 1996 anhält, einen erneuten Hochpunkt. Rein statistisch dauert der derzeitige Zyklus noch rund 10 Jahre. Eine Abschwächung ist während dieser Zeit jedoch zu erwarten. Damit würde die Wärme auf dem Nordatlantik langsam zurückgehen und das Wetter in Europa wieder etwas kühler ausfallen.


Auch langfristig würde sich damit wieder eine Abschwächung der globalen Erwärmung bemerkbar machen. Der vergangene El Niño konnte wie üblich auf dem derzeitigen Hochpunkt aufsetzen und 2016 zum bisher wärmsten Jahr seit 1880 machen. Es ist jedoch zu erwarten, dass sich in den nächsten Jahren ein Abwärtstrend einspielt.


Zumindest ist mit diesem Trend zu rechnen, wenn sich die Atlantische Multidekaden-Oszillation an ihren 60 bis 70 jährigen Zyklus hält und damit in rund zehn Jahren eine negative Phase eingeläutet wird. Der klimatische Rückblick über die letzten 150 Jahre zeigt eine relative gute Kontinuität der Zyklen. Da die Gründe für die Schwankungen jedoch nicht eindeutig geklärt sind und möglicherweise von vielen Faktoren beeinflusst werden können, ist der Blick in die klimatische Zukunft weiterhin unsicher.


Redaktion meteo.plus